Beim Durchpumpen von Hand mit dem Vorpumphebel (15 461) muß
nun der Kraftstoff nebelförming zerstäubt sein. Dann ist
das Einspritzventil in Ordnung.
Wenn aber keine Zerstäubung eintritt und der Strahl geschlossen
aus der Düse herausfließt, muß der Düsenkörper
mit Nadel (1127) vorsichtig von außen mit Petroleum oder Gasöl
gereinigt werden. Ist diese Maßnahme erfolglos, muß der
Düsenkörper mit Nadel ausgewechselt werden.
Sollte das Siebfilter im Anschlußstück (1121) des Einspritzventils
infolge mangelhafter Kraftstoffreinigung verschmutzt sein, so ist
das Anschlußstück mit Filter auszuwechseln.
Einspritzpumpe
Wenn Arbeiten an der Einspritzpumpe erforderlich werden, so ist
auf peinlichste Sauberkeit zu achten.
War die Einspritzpumpe abgebaut, so ist beim Wiederanbau entweder
die vorhandene Dichtung zwischen Einspritzpumpendeckel und Gestell
wieder zu verwenden oder eine Dichtung genau gleicher Stärke.
Beim Anbau einer neuen Einspritzpumpe mit Regler und Drehzahlverstellung
müssen Motor-Drehzahl und Einspritzpumpe neu eingestellt werden.
Dies wird am besten nur durch unsere Monteure, Reparaturwerkstätten
und Vertragswerkstätten vorgenommen.
Entlüften der Einspritzpumpe
Die Pumpe muß entlüftet werden, wenn der Kraftstoff ausgeblieben
ist oder wenn durch Undichtigkeit in den Leitungen Luft in die Pumpe
gesaugt wurde.
Vor dem Entlüften der Einspritzpumpe selbst ist die Entlüftungsschraube
(12 819) am Kraftstoffilter zu lösen und solange Kraftstoff durchströmen
zu lassen, bis er blasenfrei abfließt.
Dann ist der Abstellhebel (2078) in die Anlaßstellung A"
zu legen (siehe auch Abb. 2) und die Kurbelwelle folgendermaßen
in die Stellung zum Vorpumpen zu bringen:
Mit der Andrehkurbel soweit langsam durchdrehen, bis der Schwinghebel
(1507) des Einlaßventils (links!) von der Stoßstange (1515)
gerade hochgedrückt wird. Dies ist die Stellung der Kurbelwelle
bei der mit dem Vorpumphebel die größte Kraftstoffmenge
gefördert werden kann.
Nun den Abstellhebel in die Betriebsstellung B"legen und
den Vorpumphebel (15 461), (liegt dem Werkzeug bei) unter dem Einspritzpumpenblock
so ansetzen, daß seine Gabel unter den Ansatz der Vorpumpstange
(2045) greift. Hierauf mit dem Hebel solange vorpumpen, bis sich ein
kräftiger Widerstand bemerkbar macht und das Einspritzen des
Einspritzventils spürbar ist. Einspritzpumpe und Leitungen sind
dann entlüftet.
Beim Vorpumpen muß mit dem Vorpumphebel der gesamte Hub hin
und zurück ausgenutzt werden. Unter Umständen sind bis zu
200 Hübe notwendig, um Pumpe und Druckleitung zu entlüften.
Hierbei brauchen keine Anschlüsse am Pumpenblock gelöst
zu werden.
Ist diese Art des Vorpumpens erfolglos, so muß die Überwurfmutter
am unteren Ende der Kraftstoffdruckleitung (2206) um einige Gänge
gelöst, das Anschlußstuck (2018) um einen Gang (= eine
Umdrehung, nicht mehr!) herausgedreht und darauf solange weiter vorgepumpt
werden, bis Kraftstoff ausfließt. Hierauf werden das Anschlußstück
und die Überwurfmutter wieder fest angezogen und weitergepumpt,
bis das Einspritzventil abspritzt (siehe oben).
Undichtigkeiten am Druck- und Entlastungsventil treten nur bei unsauberen
Kraftstoff auf und haben Aussetzer des Motors zur Folge. Ob die Ursache
dieser Aussetzer Versagen des Druck- oder Entlastungsventil ist, läßt
sich durch Vorpumpen von Hand folgendermaßen feststellen: Es
ist nicht bei jedem Hub mit dem Hebel ein Abspritzen des Einspritzventils
zu erreichen. In den meisten Fällen genügt ein gründliches
Säubern von Druckventilsitz (2014), des Druckventils (2015) außen
und innen, sowie des Entlastungsventils (2097). Bleibt aber das Säubern
erfolglos, so ist der Sitz des Druckventils oder des Entlastungsventils
verletzt, und das Druck- und Entlastungsventil müssen vollständig
ausgewechselt werden.