Nach der Reinigung wird der Kolben wieder gut eingeölt und hierauf
so eingesetzt, daß die bis zum Rand durchlaufende Vertiefung
im Kolbenboden nach der Auspuffseite zeigt.
Soll die Pleuelstange aus dem Kolben ausgebaut werden, so ist der
Kolben im Ölbad auf 80-100 º C zu erhitzen. Hierauf läßt
sich der Kolbenbolzen (907) nach Entfernung der Sicherung (908) leicht
aus dem Kolben herausschieben. Beim Einbau des Bolzens in den Kolben
ist nur der Kolben zu erwärmen. Nach dem Erkalten ist der Kolben
auf Rundheit zu prüfen und notfalls durch leichte Schläge
mit dem Holzhammer zu richten.
Das Kurbelzapfenlager an der Pleuelstange ist ein Gleitlager, das
auf der Grundschale (809) und der Deckelschale (808) besteht. Bei
etwaigen Lagerschäden müssen diese Teile ausgewechselt werden.
Man wende sich hierzu an unsere Reparaturwerkstätten, die das
Ersatzpleuellager in der Pleuelstange des Motors auf den zum Kurbelzapfen
passenden Durchmesser in einer Spezialvorrichtung fertig feinst bearbeiten.
Keinesfalls darf der Bleibronzeausguß des Ersatzlagers etwa
passend geschabt werden.
Sollte der Weg in eine Reparaturwerkstätten nicht möglich
sein, so bitten wir, uns den Durchmesser des Kurbelzapfens auf 1/100
mm genau anzugeben. Wir können dann als Ersatz eine vollständige
Pleuelstange mit eingebauten fertig bearbeitetem Lager liefern. Diese
Pleuelstange ist dann ohne Nacharbeit in den Motor einzubauen. Die
ausgebaute alte Pleuelstange nehmen wir zurück.
Die Pleuelstangenschrauben sind in kürzeren Zeitabständen,
insbesondere in der ersten Zeit, auf festen Sitz und einwandfreie
Sicherung nachzuprüfen.
Ausbau der Kurbelwelle
Hierzu sind zuerst Kolben und Pleuelstange auszubauen und das Schwungrad,
die Ölfänger und die Gegengewichte (613) abzunehmen. Auch
die Nutmutter (633) und der Spritzring (645) sowie die Befestigungsschrauben
zum Lagerschild (622) sind abzuschrauben. Mit zwei Abdrückschrauben
im Lagerschild wird die Kurbelwelle dann in axialer Richtung aus dem
Gestell herausgezogen.
Nach dem Wiedereinbau sind die Gegengewichts- und Pleuelstangenschrauben
gut festzuziehen und zu sichern.
Zylinderbüchse
Die Zylinderbüchse (239) ist auswechselbar und kann von Hand
aus- und eingebaut werden. Sitzt die Zylinderbüchse infolge Rost
oder Kesselstein fest, so kann zwischen Kurbelwellenkröpfung
und Zylinderbüchsenende ein Stück Holz geschoben und durch
kurzes Rucken an der Kurbelwelle die Büchse herumgedrückt
werden. Am mittleren Teil trägt die Büchse einen Gummiring
(218) zur Abdichtung des Kühlwasserraumes gegen das Kurbelgehäuse.
Einbau einer neuen Zylinderbüchse
Die Dichtungsstellen im Lagerblock für Gummiring und Zentrierung
sind sorgfältig zu reinigen. Der zugehörige Rundgummiring
ist stets zu erneuern. Zwecks Erleichterung des Büchseneinbaues
ist der Rundgummiring mit Schmierseife einzureiben, die Zentrierung
am Zylinderkopfende ist mit Fett zu bestreichen. Beim Einführen
der Zylinderbüchse ist etwa 10 mm vor ihrer endgültigen
Lage ein federnder Widerstand (verursacht durch den Gummiring) zu
spüren, welcher durch kräftiges Einrucken der Büchse
zu überwinden ist. Bei fest eingedrückter Zylinderbüchse
muß der Bund gegenüber dem Lagerbock um 0,1 mm gleichmäßig
vorstehen. Notfalls ist die Zylinderbüchse mit einer dünnen
Papierdichtung zu unterlegen oder ab- bzw. aufzuschleifen. Beim Einbau
einer neuen Zylinderbüchse müssen auch die Kolbenringe (909)
und die Ölabstreifringe (910) ausgewechselt werden.
Nach dem Einbau einer neuen Zylinderbüchse, eines neuen Kolbens
oder neuer Kolbenringe ist eine gewisse Einlaufzeit notwendig. (Motor
nicht überlasten und Schmieröl nach 30 Betriebsstunden wechseln!)
Zahnrad zur Nockenwelle
Sind die Steuerräder ausgebaut worden, so ist beim Zusammenbau
darauf zu achten, daß die Einstellmarken der Räder übereinstimmen.
Es muß immer der an dem Zahnrad der Nockenwelle (1406) gezeichnete
Zahn zwischen die beiden gezeichneten Zähne des Zahnrades (618)
auf der Kurbelwelle greifen.
Einspritzventil
Das Einspritzventil und die Einspritzpumpe bedürfen bei Verwendung
einwandfreien Kraftstoffes allgemein keiner besonderen Wartung.
Von Wichtigkeit ist eine tadellose Zerstäubung des Kraftstoffes.
Das gute Arbeiten des Einspritzventiles kann durch Abspritzen von
Hand festgestellt werden, wie folgt:
Kraftstoffleitung am Einsptitzventil lösen. Druckschraube (1128)
aus dem Zylinderkopf herausschrauben, Einspritzventil so an die Druckleitung
wieder anschließen, daß die Düsenbohrung beobachtet
werden kann. (Rohre nicht unnötig verbiegen!)