Seitlich leicht herauszunehmen. Zum Zusammenbau ist
der Kolben ebenfalls wieder zu erwärmen (im Öl- oder Wasserbad
60-80 º C) und der Kolbenbolzen zum Einschieben in den Kolben
leicht zu ölen.
War die Pleuelstange auch ausgebaut, so sind beim Zusammenbau erst
der Kolben mit Pleuelstange von oben einzusetzen, das Pleuellager
festzuschrauben und dann Zylinder und Zylinderkopf mit Hilfe einer
Kolbenringspannvorrichtung über den Kolben aufzusetzen. Pleuelstangenschrauben
gut festziehen. Motor von Hand durchdrehen und prüfen, ob keine
Klemmung vorhanden ist.
Kolben, Pleuelstange, Pleuelstangendeckel und Lagerschalen sind
stets so einzubauen, wie sie bereits gelaufen haben.
Nach dem Einbau eines neuen Kolbens oder eines neuen Zylinders
ist eine gewisse Einlaufzeit einzuhalten. (Ölwechselzeiten
beachten, Motor nicht überlasten.)
Soll der Kolbenabstand bei montiertem Motor gemessen werden, so
führt man einen auf 2 mm flachgedrückten Bleidraht so
durch die Bohrung für die Glühkerze, daß der Bleidraht
zwischen Mitte Zylinderkopfboden und Kolben zu liegen kommt und
dreht den Motor mehrere Male langsam durch. Der hierbei gemessene
Kolbenabstand soll dann 1-1,2 mm betragen. Ist der Kolbenabstand
zu gering, so ist dieser durch entsprechende Beilagescheiben zwischen
Zylinder und Kurbelgehäuse auszugleichen.
7. Aus- und Einbau von Zylinder und Zylinderkopf
Beim Ausbau von Zylinderkopf oder Zylinder sind folgende Teile
abzubauen:
Luftführung, Einspritzleitung und Leckölleitung zum Düsenhalter,
Stromzuführungskabel zur Glühkerze, Saugrohr und Auspuffkrümmer
sowie Stoßstangen.
Bei Arbeiten am Kolben wird der Zylinder mit dem Zylinderkopf gleichzeitig
abgehoben.
(Seite 37)
Beim Einsetzen des Zylinders darauf achten, daß der Rundgummiring
unverletzt bleibt. Beim Aufsetzen des Zylinderkopfes bzw. der Stoßstangenschutzrohre
dürfen die Gummiringe zur Abdichtung derselben nicht beschädigt
werden. Vor dem Einführen der Zylinderkopfschrauben die Unterlegringe
nicht vergessen. Auf sattes, d.h. gleichmäßiges Aufliegen
des Zylinderkopfes auf dem Zylinder ist zu achten.
Das Festziehen der Zylinderkopfschrauben weicht von der sonst üblichen
Regel ab und ist nach folgender Vorschrift durchzuführen:
Ein Nachziehen der Zylinderkopfschrauben, wie es bei anderen Bauarten
üblich oder notwendig ist, darf keinesfalls erfolgen, da sonst
Schäden am Zylinderkopf auftreten können. Bei Undichtigkeiten
daher Schrauben nicht nachziehen, sondern alle 4 Schrauben lösen,
notfalls Dichtung erneuern und nach obiger Vorschrift bei kaltem
Motor neu anziehen.
8. Zylinderkopf-Instandsetzung
Bei der Instandsetzung von Zylinderköpfen ist darauf zu achten,
daß undichte Ventile rechtzeitig nachgeschliffen werden. Sofern
notwendig, ist hierbei der Ventilsitz mit einem 45 º Fräser
nachzufräsen, wobei jedoch mit der notwendigen Vorsicht vorzugehen
ist, um den Ventilsitzring nicht zu beschädigen oder zu lockern.
Stark eingeschlagene Ventilsitzringe oder ausgeschlagene Ventilführungen
sind nach Sondervorschrift zu entfernen. Diese Instandsetzung soll
jedoch in den Werken der Klöckner-Humboldt-Deutz AG. durchgeführt
werden. Verzogene oder am Schaft gefressene Ventile sind nicht mehr
zu verwenden, sondern durch neue zu ersetzen. Nach dem Zusammenbau
Federteller sorgfältig sichern und Ventilspiel neu einstellen.